Stadtrat Gerheim soll vor seiner eigenen Türe kehren

Seligenstadt – „Ich würde lachen, wenn es nicht so ärgerlich wäre“, reagierte Stadtverordneter Thomas FJ Lortz mit Kopfschütteln auf die jüngste Kontrollankündigung von Ersten Stadtrat Michael Gerheim (SPD). Dieser hatte in der Presse alle Grundstückseigentümer in der Stadt ermahnt ihrer Reinigungspflicht für die angrenzenden öffentlichen Straßen nachzukommen. Bewuchs, der sich zwischen den Fugen von Platten und Pflastern einstellt, führe zu Stolperfallen auf den Gehwegen bis hin zu Zerstörungen der Fläche. Weiterhin wies Stadtrat Gerheim darauf hin, dass Bepflanzungen soweit zurückzuschneiden sind, dass sie keine Gefährdung für Passanten und Fahrzeugen auf öffentlichen Wegen darstellen. „Dass die Straßenreinigungssatzung das so vorsieht und die Eigentümer mit in die Verantwortung genommen werden, ist grundsätzlich richtig und auch in Ordnung. Aber dann muss insbesondere die Stadt auch mit gutem Beispiel voran gehen“, so Lortz.

„Seit Jahren kritisieren wir die mangelhaften Grünpflege auf und an den städtischen Liegenschaften in allen Stadtteilen. Dies betrifft insbesondere die Parkflächen an den Bürgerhäusern, am Stadtarchiv, die Spielplätze, den Sportplatz in Klein-Welzheim und nicht zuletzt das unwürdige Erscheinungsbild auf dem Friedhof in Froschhausen“, so Stadtverordneter Stephan Wallisch. „Anstatt den Bürgern mit der Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren zu drohen, sollte Michael Gerheim im wahrsten Sinne vor der eigenen Haustüre kehren.“

„Überarbeitung oder fehlende Kapazitäten werden wir nicht als Ausrede durchgehen lassen. Darauf kann sich ein privater Eigentümer schließlich auch nicht berufen. Die Stadt Seligenstadt muss an sich selbst mindestens die gleichen Ansprüche stellen, wie Sie es auch von den Bürgerinnen und Bürgern erwartet“, so Thomas FJ Lortz abschließend.