Ausbau der Kinderbetreuung schreitet voran
Seligenstadt – Eine der schwierigsten kommunalen Aufgaben wurde mit dem Seligenstädter Haushalt 2024 annähernd geräuschlos gelöst – eine außerordentliche Leistung, findet die CDU-Stadtverordnetenfraktion: Für die Kinderbetreuung in vier eigenen, sechs kirchlich und zwei privat getragenen Einrichtungen bringe die Stadt in diesem Jahr rund acht Millionen Euro aus Steuermitteln auf – nur für den laufenden Betrieb, betont Fraktionsvorsitzender Oliver Steidl.
Gute Fortschritte macht der Neubau der Kita Am Schwimmbad - das zurzeit größte Bauvorhaben der Stadt Seligenstadt. Die Baukosten für den Komplex für die Betreuung von 2 Kindergartengruppen für 3 bis 6 jährige Kinder und 4 Gruppen für unter 3 jährige, sind auf 5,6 Mio. Euro veranschlagt. Die von Bund und Land erwarteten Fördermittel für die Maßnahme belaufen sich gerade einmal auf 1,5 Mio Euro. Da heißt, dass der Löwenanteil der Baukosten von den Seligenstädter Steuerzahlern aufgebracht werden muss.
CDU-Fraktionsvorsitzender Oliver Steidl: „Wir freuen uns über die guten Baufortschritte, und dass die Kosten bisher im Rahmen des Budgets liegen. Mit der Fertigstellung der Kita im nächsten Jahr leistet die Stadt einen weiteren großen Schritt zur Betreuung der kleinsten Seligenstädter und zur Vereinbarung von Erziehung und Beruf für die Eltern.
Mit dem Zuwachs über die aktuell vorhandenen 1500 Betreuungsplätze von der Krippe bis zum Grundschulabschluss hinaus wird das jährliche Defizit im Betreuungsbereich nach Überzeugung der Unionsfraktion in den kommenden Jahren rasant steigen. „Die Schmerzgrenze ist längst überschritten“, so Oliver Steidl, „jetzt steuern wir auf die Belastungsgrenze zu“. Kopfzerbrechen macht seiner Fraktion vor allem die Entwicklung im Personalbereich: Qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher seien kaum zu bekommen, Träger auch und gerade in der Region stünden in scharfer Konkurrenz um Personal. Die Stadt tue das ihre und stelle nächstes Jahr 120000 Euro für Praktika angehender Pädagogen in ihren Einrichtungen bereit.
Massiv belastet wird das Budget darüber hinaus durch jüngste Tarifabschlüsse, die nächstes Jahr voll auf die Stadtfinanzen durchschlagen. Im Kern ist das Problem aus Sicht Steidls freilich struktureller Natur. So liege der Anteil der Landesförderung an den laufenden Kosten im Krippen-Bereich nur knapp über 20 Prozent. Von rund 1100 Euro Kosten pro Platz und Monat decke der Elternbeitrag bei den unter Dreijährigen (U3) rund 25 Prozent. Den Rest trage die Stadt und damit der Steuerzahler.