„Mehr Einsatz für sichere Nahversorgung“

Seligenstadt – „Wenn wir die Versorgung unserer Bürger sicherstellen wollen, muss die Stadt mehr tun“. Nachdrücklich fordert Oliver Steidl, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Seligenstädter Stadtverordnetenversammlung, vom Magistrat und der Koalition aus SPD, FDP und FWS mehr Einsatz für den Verbleib des EDEKA-Marktes von Florian Beck in der Einhardstadt. „Die Uhr tickt“, warnt Steidl: Ende Oktober 2023 müsse Beck den Standort an der Steinheimer Straße räumen, eine greifbare Alternative sei nicht in Sicht.

Dies obwohl sich EDEKA Südwest und der in Seligenstadt vielfach engagierte Marktinhaber schon Anfang Juni mit der Bitte um Unterstützung an die Stadt gewandt und die Stadtverordneten Anfang September einstimmig einen CDU-Antrag auf Prüfung geeigneter Ausweichstandorte gebilligt hätten, betont Fraktionschef Joachim Bergmann. „Wir haben Herrn Beck dieser Tage besucht und erfahren, dass seitens der Stadt noch niemand auf ihn zugekommen ist“, berichtet sein Vize Steidl. Dabei sei sprichwörtlich jeder Tag kostbar: „Standortwahl, Verhandlungen, Planung und Neubau – das alles braucht Zeit, und die haben wir nur sehr begrenzt“.

Zum 31. Oktober 2023 nämlich greift die Kündigung, die der private Vermieter für den Standort Steinheimer Straße ausgesprochen hat. Dort werde es definitiv nicht weiter gehen, betont Steidl und verweist auf Angaben des Handelskonzerns, wonach die nötige Modernisierung an Ort und Stelle trotz langwieriger Verhandlungen mit dem Eigentümer nicht möglich sei.

EDEKA wolle in Seligenstadt bleiben, so der Fraktionsvize, und habe von sich aus nach Alternativen gesucht, sei mit Wunschstandorten auf dem Jahnsportplatz und an der Aschaffenburger Straße allerdings am Veto der Behörden abgeprallt. Für die Union liegt eine mögliche Lösung auf der Hand: Wegen der Entwicklung des Wohngebiets am Westring müsse der Bebauungsplan für das angrenzende Gewerbegebiet Südlich der Dudenhöfer Straße ohnehin geändert werden, erläutert Joachim Bergmann: „Da sollte es doch möglich sein, einen Platz für einen neuen Vollsortimenter mit 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche einzuplanen“.

Eben dies müsste aus Sicht von Bergmann und Steidl nun aber gezielt und zügig geprüft werden, ebenso mögliche andere Optionen. „Die Sache ist es auf jeden Fall wert“, meint Oliver Steidl: „Ein neuer, moderner EDEKA-Markt wäre ein dickes Plus für die langfristig sichere wohnortnahe Versorgung unserer Bevölkerung. Dass Herr Beck ein engagierter, verlässlicher Akteur in unserer Stadtgesellschaft ist, hat sich gerade in der Corona-Krise wieder gezeigt. Wenn aus Stillstand hier Rückschritt wird, wäre das unverzeihlich“.