Gemeinsam für Seligenstadt, aber ohne die Bürger

SPD, FDP und FWS gegen Bürgerversammlung zur Fähre

 

Seligenstadt – Mit Unverständnis und Entsetzten reagierte die CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Seligenstadt auf die drastische Verkürzung der Fährzeiten. SPD, FDP und Freie Wähler hatten am vergangenen Montag einem Aufschub des Beschlusses eine klare Absage erteilt.

 

„Der neue Plan der Rathaus-Koalition sieht vor, dass die Fähre ab dem 1. Mai 2017, insbesondere in den frühen Morgen und Abendstunden den Betrieb einstellt. In den Monaten November bis März wird die Mainfähre künftig nur noch von 11:00 bis 17:00 Uhr verkehren“, erläutert CDU Fraktionschef Joachim Bergmann. „Dass dieser massive Einschnitt in diese Verkehrsverbindung am Main die Kosten für die Stadt Seligenstadt verringert ist alles andere als gesichert. Die verkürzten Betriebszeiten könnten der Anfang vom Ende unserer Seligenstädter Fähre sein.“

 

Für den Pressesprecher der CDU Fraktion in Seligenstadt, Thomas FJ Lortz, ist das Vorgehen der Rathauskoalition aus SPD, FDP und FWS völlig unverständlich: „Zunächst haben die Stadtverordneten einen Text von etwas mehr als einer DIN A4 Seite vorgelegt bekommen. Erst auf mehrfacher Nachfrage durch die CDU Fraktion sind den Entscheidungsträgern überhaupt erst Zahlen vorgelegt worden. Dies auch nur scheibchenweise und Tag für Tag. Das ist ein schlechter politischer Stil der von der Koalition hier betrieben wird. Erst keine genauen Informationen vorlegen und dann in einem Schnellschuss, Husch-Pusch, eine Entscheidung treffen hat mit verantwortungsvollem Handeln nichts zu tun.“

 

Die CDU hatte vorgeschlagen, dass man zunächst den sogenannten „1-Mann-Betrieb“ prüfen solle. In den Beratungen hatte Bürgermeister Dr. Daniell Bastian von dieser Variante berichtet und erläutert, dass ein solcher Betrieb möglich sei. Dies wurde von der Koalition abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt wurde eine Verhandlung mit den Gemeinden Kahl am Main und Karlstein über eine Beteiligung an den Kosten. Auch einer professionellen Vermarktung von Werbeflächen an der Fähre, sowie die Prüfung von Förderungen aus Bundesmitteln wurde eine Absage erteilt.

 

„Die Fähre am Main ist nicht nur für unser Stadtbild ein wichtiger Faktor. Auch für Berufspendler und Gewerbetreibende in unserer Stadt wird diese unüberlegte Entscheidung der Koalition noch negative Konsequenzen nach sich ziehen“, erläutert Bergmann weiter. „Wir haben vorgeschlagen, dass die Stadt zunächst eine Bürgerversammlung durchführt und somit betroffene Pendler, Gewerbetreibende, Altstadtbewohner mit den politischen Entscheidungsträgern an einen Tisch bringt. Unter großem Protest wurde dieser Vorschlag von SPD, FDP und Freien Wählern in namentlicher Abstimmung abgelehnt.“

 

„Die Koalition war mal mit dem Slogan „Gemeinsam für Seligenstadt“ in den Wahlkampf gezogen. Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt waren damit wohl nicht gemeint“, so Pressesprecher Lortz abschließend.