CDU Fraktion gegen Kürzung der Fährzeiten - Erst alle Optionen prüfen

Seligenstadt – Eine drastische Kürzung der Betriebszeiten der städtischen Fähre in Seligenstadt will die SPD-FDP-FWS Koalition am Montag, den 27. März 2017 in der Stadtverordnetenversammlung beschließen. Die Mainfähre soll, wenn es nach den Mehrheitsfraktionen geht, künftig in einem 1-Schicht-Betrieb fahren und stellenweise bereits um 17:00 Uhr stillstehen.

 

Die CDU Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung hält eine solche Entscheidung, ohne belastbare Zahlen und Daten für unverantwortlich: „Erst auf unsere Nachfrage haben die Stadtverordneten überhaupt Zahlen vorgelegt bekommen. Die Ausführung sind aber weit entfernt von einer wirklichen Prüfung der Wirtschaftlichkeit“, bemerkt Stadtverordneter Markus Bicherl.

 

In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Seligenstadt war zu erfahren, dass die Betriebskommission, neben dem 1-Schicht-Betrieb, auch den 1-Mann-Betrieb prüfe. Diese Prüfung sei aber noch nicht abgeschlossen. Bürgermeister Dr. Daniell Bastian informierte, dass hierfür nur geringe Investitionen nötig seien. In einem Änderungsantrag der CDU-Fraktion wird vorgeschlagen, eine Entscheidung bis zur vollständigen Prüfung zu vertragen. „Es wäre fatal jetzt eine Entscheidung über das Knie zu brechen, wenn es andere Optionen, bei Beibehaltung der jetzigen Fährzeiten gäbe“, erläutert Fraktionschef Joachim Bergmann den Antrag.

 

Auch weitere Möglichkeiten sollen nach Ansicht der CDU-Fraktion geprüft werden. So sollen nochmals Verhandlungen mit den Gemeinden Karlstein und Kahl am Main über eine Beteiligung an den Kosten aufgenommen werden. Auch soll die Stadt Seligenstadt prüfen, ob es Fördermöglichkeiten durch Landes-, Bundes- und/oder Europaprogramme für Investitionen an der Fähre oder den Betrieb gibt.

 

Auch die Möglichkeiten der Vermarktung von Werbeflächen an der Fähre, sowie eine moderate Erhöhung der Fährgebühren, sowie eine Nutzung außerhalb der Betriebszeiten für Eventszwecke sollten grundliegend überdacht werden.

 

„Ein unüberlegter Schnellschuss, den SPD, FDP und FWS in der kommenden Stadtverordnetensitzung festmachen wollen, könnte der Einstieg in den Ausstieg des Fährbetriebs in Seligenstadt sein. Eine solche Entscheidung zu Lasten der Bevölkerung, zu Lasten der Gewerbetreibenden und vor allem zu Lasten des einmaligen Stadtbildes von Seligenstadt muss verhindert werden und darf nicht unter unnötigen Zeitdruck beschlossen werden“, so Joachim Bergmann abschließend.