SPD-FDP-FWS-Koalition will Ablösung von Claudia Bicherl

Seligenstadt – Nach langem Hin und Her über zulässige Anträge, Änderungsanträge und konkurrierende Hauptanträge, sowie die in Seligenstadt bekannten unterschiedlichen Rechtsauffassungen, hat die Koalition aus SPD, FDP und Freien Wählern eine Wiederwahl von Erster Stadträtin Claudia Bicherl nun endgültig abgelehnt. Als „unverständlich“ bezeichnete CDU-Stadtverordneter Thomas FJ Lortz diese Entscheidung. „Wie man aus der Verwaltung hört, gäbe es seit 2016 eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Erster Stadträtin. Auch aus der Bevölkerung erhält diese sachorientierte Arbeit der beiden Dezernenten großen Zuspruch.“

„Natürlich ist es ein normaler demokratischer Vorgang. Die Koalition aus SPD, FDP und Freien Wählern hat die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung und will den Posten mit einer Person aus den eigenen Reihen besetzten. Wie man der Presse entnehmen konnte wohl durch einen führenden Stadtverordneten der SPD-Fraktion“, erläutert CDU-Stadtverordneter Volker Horn. „Dies erklärt auch die zahlreichen Revidierungen eigener Ansichten in der SPD-Fraktion.“

Die Auswirkungen auf die Stadt macht der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oliver Steidl deutlich: „Die Koalition tauscht eine erfahrene, bürgernahe Erste Stadträtin, die beim Personal im Rathaus und in der Bevölkerung einen herausragenden Ruf genießt, gegen eine vermutlich unerfahrene Person aus. Eine öffentliche Ausschreibung die durch die Beschlüsse der Koalition notwendig wird und die folgenden Pensionsrückstellungen belasten den Steuerzahler zusätzlich mit rund 300.000 Euro.“

Interessant sei in diesem Zusammenhang der Standpunkt der Freien Wähler Seligenstadt ergänzt Thomas FJ Lortz: „In Zeiten anderer politischen Mehrheiten hatte FWS-Chef Jürgen Kraft die Stelle des Ersten Stadtrats als ‚überflüssigen Luxus‘ bezeichnet und hat eine Abschaffung dieser Stelle gefordert. Mit der Kommunalwahl 2016 hat sich dieser Standpunkt offenkundig geändert. Dies kaschierte Jürgen Kraft in der Stadtverordnetenversammlung mit einem Adenauer-Zitat: ‚Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.‘“

Nach Ansicht der CDU-Fraktion handelt die SPD-FDP-FWS Koalition sicherlich demokratisch legitim, lässt dabei aber die sachorientierte Zusammenarbeit an der Rathausspitze zum Wohle unserer Stadt außen vor.